Gemeinschaft & Gesellschaft

Zur 200. Ausgabe der Islamischen Zeitung gratuliert Zahnräder.

In einer Gemeinschaft sollte man einander kennen, einander helfen und gemeinsam Gutes schaffen. Doch wir leben in unseren Städten und Dörfern, Ländern und Staaten häufig aneinander vorbei. Wie können wir ein neues Miteinander schaffen, um an der Gestaltung unserer Gesellschaft mitwirken zu können?

Eine Lösung könnte ein Zweiphasenmodell sein. In der Theorie heißt das auf der Mikro-Ebene: Wenn man jemanden trifft, soll man sich zweimal drei Fragen stellen. Erstens: Wer bin ich, wer ist mein Gegenüber und wer sind wir gemeinsam? Diese Fragen sollen dabei helfen, die Situation zu verstehen. Zweitens: Wie kann ich meinem Gegenüber helfen, wie kann er meinem Netzwerk helfen, und wie kann der Gegenüber mir helfen?

// Wissen ist kein Nullsummenspiel

Das kann jeder für sich praktizieren.  Wir müssen lernen, bewusst aktiv zu helfen. Miteinander. Füreinander. Denn Wissen ist kein Nullsummenspiel. Ganz im Gegenteil.  Häufig ist bestimmtes Wissen in der Gemeinschaft nur bei einigen Wenigen vorhanden. Doch durch stetigen Wissenstransfer können alle profitieren und damit das Gemeinschaftspotential anheben und wahrnehmen.

Auf der Makro-Ebene brauchen wir hierfür institutionalisierte Netzwerke, Kommunikations- und Austauschmöglichkeiten. Sie dienen als Gerüst, durch das sich „Changemakers“  kennenlernen, Ideen und Visionen austauschen und Projekte entwickeln können. Solche Netzwerke bieten eine Professionalisierung und Stärkung des Engagements auf der Mikro-Ebene an. So kann eine Gemeinschaft an der Gesellschaft mitwirken.

// Zahnräder – Ein sozialer Inkubator

Zahnräder ist ein solches institutionalisiertes Netzwerk. Eine lebenswerte, chancengerechte und zukunftsfähige Gesellschaft braucht Akteure, also Engagierte, welche diese mitgestalten. Zahnräder sucht Leidenschaft und bietet eine Plattform, durch die Human-, Sozial-, Finanz-, und Kulturkapital erworben werden kann. Zahnräder ist eine Organisation von Muslimen für die Gesellschaft. Als sozialer Inkubator ermutigen und ermöglichen wir, leidenschaftlich und sozial nachhaltig die Gesellschaft zu verändern. Extern wie intern ist Zahnräder eine Plattform des Weiterentwickelns. Indem man gibt, bekommt man.  Zahnräder wandelt individuelle Energie in kollektive Bewegung um, um so die Gemeinschaft und Gesellschaft nachhaltig zu verändern.

// Dankeschön

Wir von Zahnräder gratulieren der Islamischen Zeitung an dieser Stelle zu ihrer 200. Ausgabe. Die IZ leistet monatlich in Druckform und täglich digital als Medium des Austausches und Wissenstransfers einen unschätzbar wertvollen Beitrag in der Gestaltung von Gemeinschaft und Gesellschaft. Vielen Dank!

Think Tank 30, Club of Rome

// Nachhaltiger Wandel

Der think tank 30 des Club of Rome ist ein interdisziplinäres Netzwerk von 30 Leuten um die 30, welcher sich mit den verschiedenen Facetten rundum das Thema Nachhaltigkeit befasst. Der TT30 wurde 2004 gegründet. Sein Ziel ist es, an den gesellschaftlichen Debatten mitzuwirken und die Zukunft mitzugestalten. Nachhaltig.

// TT30 in der Praxis

Wir treffen uns zweimal im Jahr. Die letzten beiden Treffen waren im Juni zum Thema „Vom Wissen zum Handeln“  und im November zu „Soziale Teilhabe“. Ganzjährlich befassen sich Projektgruppen mit den Themen Zukunftsverantwortung und ökologische, soziale sowie ökonomische Nachhaltigkeit. So arbeitet ein Team zurzeit daran, die sieben antiken Tugenden auf die Gegenwart zu beziehen. Bei der Tugend Weisheit gehen wir z.B. auf Fragen rundum nachhaltige Bildung wie Bildungsgerechtigkeit und Bildungsvielfalt ein. Auch bietet der TT30 einen Referentenpool an.

// Bis Ende Januar bewerben

Der TT30 nimmt zu Beginn des Jahres neue Mitglieder auf. Bewerben kann man sich bis zum 31. Januar mit CV und Motivationsschreiben, in dem insbesondere auf die folgenden drei Fragen eingegangen werden sollte:

  • Welche gesellschaftlich relevante Themen beschäftigen Dich zur Zeit?
  • Hast Du Dich zu diesen Themen bereits engagiert? In welcher Form?
  • Was interessiert Dich am Think Tank? Wie möchtest Du Dich in diesen einbringen?

A few thoughts on Twitter

I have been on twitter for two months and a few days. Who would have thought that constraining people exchanging thoughts to 140 characters would become such a successful business model? Twitter was founded less than six years ago. And what comes next? Up to 14 seconds’ videos or 140 pixel pictures?

// information, knowledge, wisdom

In a time of increasing information where knowledge competes with information, we need mechanisms to strive for knowledge and wisdom. Or to speak with Eliot: “Where is the wisdom we have lost in knowledge? Where is the knowledge we have lost in information?” Twitter constraints the number of characters but neither the number of posts nor the number of people we follow –  nor, of course, the time spent on Twitter. We may still end up in a net of over-information. Yes, tweeted information is now edited and concise, but it often becomes merely subdivided and two tweets substitute one other message somewhere hidden amongst other tweets.

// being an architect. 

What is fascinating is that we became to some extent the architect of our own information channels. We choose who to follow. This brings some freedom of information as well as flexibility to create our own information. Each of us has his customized newspaper and news channel. The media, the fourth power, in the hand of the people? Not quite, yet social media is powerful.

This new power brings responsibility which a society needs to reflect upon on a macro level: Are we well equipped to be the engineers of our own information streams? How do we educate ourselves to be prepared for the challenge to act as our own architects and the architects of our own surroundings? And what do these information structures make of us? Who creates these structures? And why?

// the strange

On a micro level, we need to constantly review our own thoughts as well as the structures we create around ourselves which shape these thoughts. We should look out for the non-obvious, the strange. So my advice: follow the strange from time to time, be shocked by what is out there outside our own comfort zone, in order to reflect on this comfortable turf we create around ourselves and in which explanation appears sometimes so simple. Let’s shake up our information syllabus and break out of  our very own information channels.