Foreword: Entrepreneurship & Management in an Islamic Context

The book “Entrepreneurship and Management in an Islamic Context” is now available. I was asked to write the Foreword, which I am happy to share here:

I am honored and humbled to write this Foreword for a handbook that presents a comprehensive overview in an emerging area of research offering manifold insights for theory and practice. The oeuvre in front of you reaches across space from Ghana, Jordon, Lebanon to the UAE; across time from early Islam to the present; across categories such as ethnicity, gender, nationalities and age; and across topics from Islamic Entrepreneurship, Finance, Leadership to Management. It also tackles both text and context: from sacred scripture up to profane practice.

While religion matters in entrepreneurship and management practice, its theory and theorization is dominated by a sacralized secular hegemony. Yet, religion is a social fact that matters in and around organizations; and the social sciences explain – not prescribe – reality. Islam specifically is the second largest religion in the world with a growing number of adherents. Religion in general and Islam in particular thus warrants much more critical engagement and analysis through management scholars. Such scholarly pursuits connect work with worship to examine what I call ‘wor(k)ship’, whereby religious people wish to do well while adhering to their faith, rather than compartmentalizing their lives into different spheres.

The false dichotomy between the public and private, the professional and the personal underlies a deep desire to structure and categorize, to identify and delineate boundaries in a complex modernity. These socially constructed boundaries enable and constrain us concurrently. They are double-edged swords. The predominant scholarly pursuit for parsimonious explanations as well as the increase of scholarly specialization has lead to jurisdictions within our very own professional communities and the partitioning of the objects of inquiry. This handbook, in contrast, offers an interdisciplinary approach that bridges rather than reinforces artificial boundaries.

Even more so, I believe that, unfortunately, the theoretical partitioning has permeated the very phenomena to an extent that theory does not simply explain, but rather forms reality. Academics may wish to restrain the world through theory and thus fall trap to the attempt to create a world according to their sometimes too simplistic imagination, rather than depicting the richness of reality. The handbook at hand offers a counterpoint. This may also help bridging what is sometimes called in the Christian faith the Sunday-Monday divide and whose equivalent may be the Friday-Saturday or Thursday-Friday divide for Muslims. The handbook thus offers practitioners a mirror to their religiously shaped intent, rather than to their learnt and potentially unintended practices.

I am grateful to the editors Veland Ramadani, Léo-Paul Dana, Shqipe Gërguri-Rashiti and Vanessa Ratten and the many contributors that they have taken upon themselves to push our knowledge frontier forward – in a realm that (still) faces many challenges. Religion is an integral part of our social and societal spheres, i.e., our soci(et)al context; yet largely absent from our literatures. This work is a significant step to counter that neglect by zooming in on the Islamic context. It remains for me to say to the reader that I wish this to be an illuminating, thought and practice challenging and changing read.

Entrepreneurship from an Islamic Perspective

Article published in Journal of Business Ethics (2015), 130(1): pp. 199-208.

Abstract

Research about the role of religion in entrepreneurship and more broadly management is sparse. In this conceptual article we complement existing entrepreneurship theory by examining entrepreneurship from an Islamic perspective (EIP).

Islamic Entrepreneurship

EIP is based on three interconnected pillars: the entrepreneurial, socio-economic/ethical and religio-spiritual. We outline how Islam shapes entrepreneurship at the micro-, meso- and macro-level, indicate how Islam may be considered an entrepreneurial religion in the sense that it enables and encourages entrepreneurial activity, review research streams interlinking Islam with entrepreneurship and management and outline promising research approaches.

Further information here.

Update: An interview here.

Das islamische Wirtschaftsrecht

Das Buch “Das islamische Wirtschaftsrecht” herausgegeben von Islamisches WirtschaftsrechtAbdurrahim Kozalı, Ibrahim Salama & Souheil Thabti, ist erschienen.

Es basiert auf einer gleichnamigen Tagung, die an der Universität Osnabrück stattfand. Ich durfte ein Kapitel zu Unternehmertum aus einer islamischen Perspektive beisteuern. Eine Zusammenfassung des Vortrages & damit auch Kapitels schrieb Souheil Thabti für die Gesellschaft für Arabisches & Islamisches Recht in einer Mitteilung:

“Mit dem Vortrag des Doktoranden Herrn Gümüsay (Universität Oxford), der über das Unternehmertum im islamischen Verständnis (EIP, Entrepreneurship from an Islamic Perspective) und seine Auswirkung auf die Arbeitsweise in Unternehmen referierte, endete der erste Konferenztag. Seine Untersuchungen zielen darauf ab herauszufinden, wie ein Unternehmen wirtschaftet, das von einem religiösen Muslim geführt wird, wie ein religiöser Geschäftsführer entscheidet und wie sich Shareholder verhalten.

Im Fokus seiner Betrachtung standen drei miteinander in Zusammenhang stehende Säulen, auf denen EIP basiere: Die erste Säule bestehe im Streben nach Möglichkeiten, Wert zu schaffen, die zweite sei eine sozio-ökonomische bzw. ethische, die auf die gesellschaftlichen Interessen und Bedürfnisse abstelle, und schließlich stelle die dritte Säule die religiös-spirituelle Grundlage dar. Gümüsay zufolge stehen diese Säulen in einem Zusammenspiel und beeinflussen sich gegenseitig. EIP sollte nicht bloß als soziales oder ethisches Unternehmertum verstanden werden, weil letzteres nicht auf religiösen Textquellen basiere und keinen konkreten religiösen Vorgaben folge.

Auch stellte er klar, dass EIP nicht Muslimen allein vorbehalten sei, sondern auch Nicht-muslimen offenstehe. Ein Unternehmen, das sich islamischen Vorgaben verschreibe, müsse in seiner Unternehmensstruktur Personal (Geschäftsleitung, Mitarbeiter, etc.) muslimischen Glaubens aufweisen, um als islamisch bezeichnet werden zu können. Ungeachtet dessen stelle der Islam an sich keine ökonomischen Theorien auf, weshalb es verfehlt sei, von Islamic Entrepreneurship oder Islamic Finance zu sprechen. Vielmehr biete der Islam einen Rahmen, innerhalb dessen Ökonomen selber Theorien und Modelle aufstellen könnten. Man solle daher von einer Ökonomie bzw. einem Unternehmertum aus islamischer Perspektive sprechen, die/das auf islamischen Werten gründe und sich am Rahmen dieser orientiere.

Die Tatsache, dass auch Menschen mit religiösem Bezug Unternehmen leiteten oder in Unternehmen arbeiteten, zeige die Wichtigkeit der Einbeziehung der Religion als Element in die Unternehmensforschung. Dabei wirke sich EIP auf der Mikro-Ebene (Einzelunternehmen), Meso-Ebene (die zwischen Mikro- und Makro-Ebene vermittele, z. B. Organisationen) und Makro-Ebene (Markt, Staat) aus. Er kommt zu dem Ergebnis, dass in diesem Bereich noch viel interdisziplinär geforscht und Religion als ein den Menschen prägendes Element mehr in die wissenschaftliche Unternehmensforschung einbezogen werden sollte.”

Weitere Zusammenfassungen hier.

Zahnräder Netzwerk – ein Update

Logo_zrn_2012Sozialer Inkubator

Zahnräder ist eine Plattform für soziale Innovation. Wir helfen bei der Verwirklichung von den unterschiedlichsten Projekten – von der Idee über die Umsetzung bis zum gereiften Ergebnis. Wir fördern Soziales Unternehmertum, also Social Entrepreneurship, getreu dem Motto: von Muslimen für die Gesellschaft. Für mehr Teilnahme & Teilhabe an unserer Gesellschaft.

Zahnräder extern: Konferenz

Die nächste Konferenz findet im April in Heidelberg statt – man kann sich noch hier anmelden. Gewinner aus den letzten Jahren waren u.a. CubeMag, Hima, i,slam, Muhammadhoeren, Muslime.TV und StudyCoach 2.0.  Wir bieten Ideen und Projekten Motivation, Wissen, Kontakte und finanzielle Unterstützung an (die vier Formen von Kapital in der Tabelle unten). Einige Projekte konnten durch das Preisgeld umgesetzt werden, andere Projekte brauchten noch einen Schuss Motivation oder Projektwissen, um den nächsten Schritt einzuleiten. Oft kamen auch Personen mit ähnlichen Ideen zusammen und haben sich daran gemacht, diese dann deutschlandweit umzusetzen. Aus zwei lokalen Ideen wurde so ein wirkliches und wirkendes bundesweites Projekt, das Deutschland mitbewegt. Dieses Jahr wird es übrigens Preisgelder von über 3000 Euro geben.

Und tolle ZahnräderX-Veranstaltungen bieten Zahnräder lokal an, z.B. in Berlin und NRW– vor der Haustür sozusagen.

Ability Usability
Internal Human Capital Cultural & Motivational Capital
External Social Capital Financial Capital

Zahnräder-Historie

Darum geht’s: Intern wie extern möchten wir einander „bewegen“ – innovativ, kreativ, professionell: ein Netzwerk muslimischer Entrepreneure. Zahnräder begann im März 2010 vor knapp 3 Jahren mit diesem Wunsch nach Bewegung. Nach einem ersten dreiköpfigen Treffen im März in Oxford waren wir im Mai bereits 7 – 7 Gründer. Und wie auch heute in vielen Teams haben wir uns lange Zeit nicht gesehen, sondern nur via Skype kommuniziert. 3 Jahre später sind wir knapp 100 Mitwirkende.

Collage

Unsere Partner

Wir haben vielfältige Partner: Jugend für Europa, British Council, das AKE Bildungswerk, die Sawasya Stiftung, der VdM und Ashoka Changemakers sind einige unserer Unterstützer. Letztes Jahr haben wir darüber hinaus den die Social Entrepreneurship Akademie Act for Impact Publikumspreis im Wert von 5000 Euro gewonnen. Zahnräder sagte: Danke.

Zahnräder intern: Institutionalisierter Weiterbildungsprozess

Zahnräder besteht aus einem Zwei-Säulen-Modell. Extern untersützen wir bei der Verwirklichung von Projekten. Intern bieten wir die Möglichkeit, einen Lern- und Mitwirkungsprozess zu durchlaufen und so nicht nur die Gesellschaft sondern auch sich nachhaltig zu prägen: vom Teammitglied, über die Teamleitung bis hin zum Kernteam.

Wir sind dabei matrixartig organisiert und jedes Zahnrad kann mehrere Bereiche durchlaufen. Unsere Projektgruppen sind die Konferenzorganisation, ZahnräderX und der Think Tank. Unsere funktionalen Gruppen sind IT, Presse, Personalwesen und Finanzen. Jedes Jahr planen wir diese Gruppen um einen Strang zu erweitern bzw. diese Gruppen auszubauen.

Quo vadis?

Wir werden den Entwicklungsprozess verstärkt institutionalisieren. Zahnräder durchlaufen unterschiedliche Stadien: vom Recruiting über Weiterbildung bis zum Exit und Alumni-Status. Wir suchen Menschen, die etwas bewegen möchten und wir bewegen sie. Das Recruiting bietet neuen Zahnrädern eine Aufnahme und Einstieg in die Organisation von Zahnräder. Weiterbildungsbausteine verknüpfen Theorie mit Praxis. Module können z.B. sein Digital Work, Corporate Identity, E-Teams, Leadership, Religion & Wirtschaft, Islamisches Entrepreneurship, Vision & Innovation.

Geplant ist eine Internationalsierung der Tätigkeiten. Dieses Jahr konzentrieren wir uns auf den deutschsprachigen Raum. So findet unsere Konferenz dieses Mal auch weiter südlich statt, um so die Anfahrt aus der Schweiz und aus Österreich zu erleichtern. In einigen Jahren könnten dann Kooperationen und Partnerschaften entstehen, die verstärkt europäisch und global sind. Mit unserem Unterstützer Jugend für Europa sind wir hierbei einen wichtigen ersten Schritt gegangen.

Wir möchten ein professioneller Ansprechpartner für die Umsetzung von Projekten jeglicher Stufe sein: Von vor der Idee bis hin zur Reflektion.  Zahnräder hat noch einen langen Weg vor sich. Wir suchen hierfür nach Weggefährten. Wer Interesse hat, kann sich bei uns melden. Unsere Broschüre bietet eine kompakte Übersicht.

Ansprechpartner:

Wir werden weiter versuchen intern wie extern nachhaltigen Wandel zu kreieren und so leidenschaftlich unseren Beitrag zu einem positiven Wandel in unserer Gesellschaft zu leisten.

Boundaries and Knowledge in a Sufi Dhikr Circle

JMD

Received today the hard copy of this Special Issue with the overarching theme “Practical Wisdom for Management from the Islamic Tradition”. Have contributed a paper on “Boundaries and knowledge in a Sufi Dhikr Circle“:

Purpose

The purpose of this paper is to infer, from the mystical Islamic tradition, practical wisdom for management development on knowledge transfer and storage as well as organizational boundaries.

Findings

Knowledge transfer and storage in the Sufi Dhikr Circle is a relational and collective endeavor. The Circle has fluid boundaries between the organization and the outside, as well as between intra-organizational parts. Knowledge and boundary processes reflect that the human being is a complex actor of “body, mind and heart” with multiple senses.

Practical implications 

Management development theory and practice may benefit through reflecting on the practices of the Sufi Dhikr Circle with regard to its group-collective, sense-comprehensive and actor-complex approach to knowledge storage and transfer, as well as the spatial, temporal and content fluidity both of intra-organizational boundaries in the Circle and vis-à-vis its environment. Conceptualizing the human as a complex actor with various senses may improve knowledge storage and transfer processes, as well as fluid de facto boundaries.

Originality & value

The observation of “different practice” which is shaped less by business discourse enables a critical reflection of “common practice” potentially leading to a new “best practice”. Reflecting on the practices of the Sufi Dhikr Circle and its conceptualization of human beings may contribute to the management development literature and practice on knowledge and boundary processes. Contemplating on what is different may help us to better comprehend what is common.

In a former version of the article, I briefly compared my ethnographic experience in a Sufi Dhikr Circle, a mystical Islamic organization, with Wacquant’s experience as a participant-observer of boxing. More here. Also presented an earlier version of the article in Morocco. More here.

Dhikr & Boxing

I have written an article for the forthcoming Special Issue of the Journal of Management Development. The overarching theme of the Special Issue is the Practical Wisdom for Management from the Islamic Tradition. In a former version of the article, I briefly compared my ethnographic experience in a Sufi Dhikr Circle, a mystical Islamic organization, with Wacquant’s experience as a participant-observer of boxing. This section did not make it into the final article. So here it is:

// Comparing ethnographic experiences

Much of the ethnographic experience resembles what Wacquant (2003) depicts in “Body and Soul”. Wacquant (2003, p. xi) describes the difficulty to depict anthropologically the practice of boxing: “how to account anthropologically for a practice that is so intensely corporeal, a culture that is thoroughly kinetic, a universe in which the most essential is transmitted, acquired, and deployed beneath language and consciousness…”. I feel equally in awe while the voice becomes a sound and rhythm mechanism and less a communication tool between humans. Communication through both read-singing and body movements occurs less between humans and rather between us and God, as well as between us and the environment pursuing what may be termed the “Unity of Existence (Lewin, 2000). The environment is not a religious décor, but actants which themselves perform religious practices like dhikr.

// Transcending the boundaries between physical & spiritual

Wacquant (2003, p. 17) continues to illustrate the difficulties in becoming a boxer: “…to become a boxer is to appropriate through progressive impregnation a set of corporeal mechanisms and mental schemata so intimately imbricated that they erase the distinction between the physical and the spiritual, between what pertains to athletic abilities and what belongs to moral capacities and will.” The activities during dhikr seem to have the same goal, to erase the distinction between the physical and the spiritual, between what the body and what the soul focuses on. The result, according to Wacquant (2003, p. 17), is that “[t]he boxer is a live gearing of the body and the mind that erases the boundary between reason and passion, explodes the opposition between action and representation, and in so doing transcends in actu the antinomy between the individual and the collective that underlies accepted theories of social action.” Equally, dhikr erases boundaries or merges the parts of the human being and merges the human with the Circle community and the environment, whereby the human becomes one with himself and with the social (humans) and non-social (environment) surroundings.

Wacquant, L. (2003), Body and Soul: Ethnographic Notebooks of an Apprentice Boxer, Oxford University Press: Oxford.

The Role of Muslim Elites in Germany & Europe

Last year at a Passover Seder evening the US Ambassador to Germany looked around the dining table and asked some members of the Muslim community: When will there be one single phone number to reach Muslim representatives? It was a bit like Kissinger’s question: “Who do I call if I want to call Europe?”

A couple of weeks later I was asked to present a lecture at the University of Osnabrück – in a way on this phone number – titled: the Role of Muslim Elites in Germany & Europe. The lecture became a book chapter and the book “Islam & Diaspora” edited by Prof Dr Rauf Ceylan has now been published. Since the chapter is written in German, a few thoughts here in English:

// Muslim & Elite

Both terms, Muslim and elite, are highly contested. Who is a Muslim? Who is part of an elite? Who says so? Should we employ the notion of an elite at all? And why talk about a Muslim elite in particular? To read or hear the responses, I guess, dear reader, you would have to learn German or invite me for a coffee.

// Majority & Minority Elites

Muslims form the biggest non-Christian religious community in the European Union as well as on the European continent. They are nonetheless a minority. As such, their elites are co-determined by the majority elite and society as a whole. A minority elite is thus not necessarily as minority-representing as might be assumed.

There are only few Muslims who form fully part of the societal elite. This is partly because many Muslims come from a working class background and, as pointed out by Dahrendorf, we live very much in a society with unreal mobility, a cooptation in disguise.

// Participation & Plurality

The Muslim community needs context-specific qualifications, networks and resources as well as the aspiration to participate in their societies. In other words, they need both: the ability and desirability to partake in all societal structures and processes. They will have to increasingly institutionalize on a European level to participate in European-wide discourses and offer platforms for intra-European exchange between nationally, regionally and locally organized actors.

Muslims in Europe are at the beginning of a forming process. Yet this forming process does not need to result in a homogeneous group. On the contrary, the Islamic tradition is rich in encouraging co-existence and plurality of thought and practices. A single telephone number is neither likely nor desirable.

Book Content: